Deutsche Meisterschaft Mixte

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Muriel HESS / Niclas ZIMMER vom PC Burggarten Horb sind die neuen deutschen Doublette-Meister in der Boulesportart Pétanque. Zimmer und Hess setzten sich im Finale klar mit 13:2 gegen Stefanie SCHWARZBACH (1. MKWU München) / Jean-Luc TESTAS (BF Malsch). Aber so klar und deutlich verliefen nicht alle Spiele vor dem Stuttgarter Schloss. Zum Beispiel war das Halbfinale von Hess/ Zimmer gegen Marcell KUNZ (BV Ibbenbüren) / Anke AHRENS (Krétanque 88) bis zum Stand von 11:11 völlig offen, bis die späteren Meister die Partie mit 13:11 für sich entschieden. Im zweiten Halbfinale verloren Beate HOGH  / Armin HOGH  (VfB Neuffen) mit 13:8 gegen Schwarzbach / Testas.

Das B-Turnier konnten Andrea BÄRTHLEIN und Andreas KREILE von den Schweinfurter Kugellegern für sich entscheiden.

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Quelle: DPV

1 Kommentar

  1. Martin Becker

    Kritische Nachlese zur DM mixte am 23.-24. Juli 2011 in Stuttgart

    Bei der diesjährigen mixte-DM ging es um mehr als um die deutsche Meisterschaft. Es ging (auch) darum, Pétanque aus dem Nischendasein im deutschen Sport zu führen und das Spiel einem größeren Publikum näher zu bringen.
    Also verlegte der Deutsche Pétanque Verband (DPV) die DM auf den Stuttgarter Schlossplatz, um die Spieler von der Stuttgarter Öffentlichkeit bestaunen zu lassen. Und er baute vor dem Finale einen Einmarsch der Athleten hinter ihrer Landesfahne ein, fast so wie bei der Olympiade. Und ebenso fast wie bei einem „richtigen“ Länderspiel wurde die Nationalhymne gespielt, als die Medaillen vergeben wurden.

    Das eine war ärgerlich, das andere ziemlich peinlich und das dritte beides.

    Pétanque ist nicht nur eine Nischensportart, es ist vor allem ein Präzisions- und Konzentrationssport. Und mit der Strategie des DPV, diese Meisterschaft zwischen grö-lenden Jugendlichen, reifen- und auspufftestenden Autofahrern, lustigem Straßentheater, Straßenmusikern, Blaskapellen, Erweckungspredigern oder nur ganz einfach bemühten Passanten stattfinden zu lassen, hat man den Konzentrationssport der Publicity geopfert. Die Spieler wurden kurzerhand (und ungefragt) zu Botschafter umfunktioniert, um auf das Spiel (und den Verband) aufmerksam zu machen. Dass darunter deren Konzentration und damit das Spiel an sich leidet, wurde dabei in Kauf genommen. Das war ärgerlich.

    Der Versuch, mehr Emotionen mit einem feierlichen Einmarsch der Spieler hinter ihren Landesfahnen erreichen zu wollen, war peinlich. Und die Siegerehrung mit der deutschen Nationalhymne war es noch viel mehr. Pétanque ist ein Sport, der sich mit Nationalismen überhaupt nicht verträgt. Ich will hier nicht die Diskussion über „das Nationale“ und schon gar nicht über „Nationalismus“ im Sport führen, aber auch wenn man die ganze Nationalismusdiskussion beiseite lässt und eine Hymne lediglich auf ein akustisches Erkennungsmerkmal einer Mannschaft reduziert: Das war gar keine internationale Veranstaltung, also weswegen dann die deutsche Hymne? Und wenn Jean-Luc gewonnen hätte, die französische? Oder beide?

    Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, die nicht auf Kosten der Spieler geht. Aber in Stuttgart waren weder im Vorfeld der Spiele Plakate aufgehängt worden, noch hat es Berichte in der lokalen Presse gegeben. Schade.

    Ich plädiere daher sehr dafür, Meisterschaften in Zukunft nicht unter solchen Bedingungen abzuhalten, sondern einen möglichst störungsfreien Ablauf zu ermöglichen und Emotionen dort hochkommen zu lassen, wo sie hingehören: ins Spiel.

    Und die Deutschlandhymne, die heben wir uns für die Weltmeisterschaft auf.

    Martin Becker

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