Boule für alle. Inklusion einfach: BOULE

Jürgen Piquardt

Kürzlich übermittelte mir Jürgen Piquardt seine Ideen zum Thema Boule und Inklusion, die ich auf diesem Weg gerne in die Welt trage.

August 2014

Im April diesen Jahres haben wir, der Verein Boulefestival Hannover e.V., eine
Anzeige von der Lotto-Sport-Stiftung für unser Programmheft zugeschickt bekommen.
Dort waren sporttreibende Menschen mit körperlichen Handicaps abgebildet.
Da hat es Klick in den Gehirnwindungen gemacht, die für Soziales, Mitmenschliches,
Gemeinschaftliches zuständig sind. Seit dieser Zeit träume ich die Zukunft des
Boulespielens in Deutschland deutlich anders: Die Boulegemeinde wird nicht nur
größer und größer. Sie schließt nun fast alle Menschen ein. Das Spiel Boule, der
Sport Boule /Petanque scheint wunderbar geeignet zum Abbau von Barrieren zwischen
Menschen mit erkennbaren Handicaps und jenen mit unerkennbaren Handicaps .
Es scheint so zu sein, dass kaum bis keine Nachteile für viele körperlich behinderte
Mitmenschen beim Boule , sowohl das Spiel als auch den Sport betreffend, bestehen.
Das ist phantastisch! Für geistig Gehandicapte trifft das wohl nur auf das Spiel
zu, und da wohl oft auch „nur“ auf besonders zu entwickelnde Varianten.

Der Verein Boulefestival Hannover e.V. wird sich intensiv, freudvoll und
möglichst ganzheitlich mit der Integration von Mitmenschen mit Handicaps ins
Festivalgeschehen befassen. Wir werden versuchen, das wunderbare Thema
möglichst breit anzugehen, alle möglichen PartnerInnen einzubinden.
Die in den Kommunen mit dem Thema „Soziale, sportliche Inklusion“ Betrauten,
alle Stiftungen, die sich mit Sport – und Behindertensportförderung befassen,
Behindertsportverbände, Spezialschulen usw..

Die Lebensqualität wird in Ländern, in denen Boulespielen zum Leben gehört,
deutlich dadurch erhöht. Das Boulespielen steuert auf besonders einfache Art den Vereinsamungstendenzen unserer Zeit entgegen. Mit verblüffender Leichtigkeit fördert es Kontakte zwischen Jungen&Alten, Reichen& Ärmeren, Frauen&Männern, Menschen mit
und ohne Handicaps. Das Haupthandicap beim Boulespielen sind verbissener Ehrgeiz
und Mißachtung der gegnerischen Leistung. Und das Leugnen des Glücks. Diese, den
Charakter des Spiels gefährdenden Gefühle sind den Südländern kaum bekannt.
Da gibt es noch viel zu lernen.

Was gibt es zu bedenken ?
Anmerkungen dazu nur für die positiven BedenkenträgerInnen: Der Spielkreis müsste
für RollstuhlfahrerInnen größer sein. Manche TurnierSpielfeldgestaltungen müssten
überdacht werden. Manche Vereinsgaststätte ist vielleicht nicht rollstuhlfahrergerecht.-
Mehr fällt mir erst einmal nicht ein.

Die Vision könnte sich so fast unbehindert ihren Weg in die nahe Zukunft bahnen:
Die Kommunen planen Bouleplätze in der Stadtlandschaft ein. Sie fördern Boule,
als Spiel und Sport. Das Miteinanderleben wird heiterer und gesünder. Es grenzt
niemanden aus.“ BouleInklusion“ braucht dauerhaft kein Programm. Anfangs
braucht es AnregerInnen Und ÜberzeugerInnen. Also ….

Allez le Boule! Allez les reves! Oasis en tous lieux (Oasen an allen Orten)!

September 2014

Konkretisierung einer Idee
Arbeitskreis „BOULE für alle“

Liebe AktivTräumerInnen,
erste Reaktionen auf den Text „Inklusion einfach: Boule“ haben die Phantasie
weiter , und das ist ja immer phantastisch, wie das geschieht, voran-und ducheinander
gewirbelt.

Hier der Versuch, einige der Phantasien einzufangen; brachial in Stichworten und durcheinander:
eine Arbeitsgruppe versucht, aus der Idee: Boule für alle BundesbürgerInnen ein Konzept zu machen, später ein konkreteres Scenario / Die Gruppe – ich frage individuell aber auch allgemeiner an- könnte sich im Juni, nach dem Boulefestival 2o15, in Minguinelle treffen. 2,3 Tage würden wir, Heike und ich, gerne alle mit unserer Normalkost versorgen. Preiswerte
Unterkünfte in der Nähe können besorgt werden. Aber vielleicht auch erst einmal einfacher in
Hannover / Es gibt ja das europaweit erfolgreich umgesetzte Konzept „ fete de la musique „. In diese Richtung könnte gedacht werden. Nur kleiner :deutschlandweit / fete de la boule … oder ein deutscher Name / Bauauschüsse, LandschaftspflegerInnen, für Soziales, Sport und Inklusion Verantwortliche … haben das schöne Thema „Bouleplatz“ in ihren Köpfen. Vielleicht fahren die Verantwortlichen einmal in die Provence, um zu erleben, wie einfach es ist mit wassergebundenen farbigen Böden schönes aggressionsfreies Leben anzuregen/
Vielleicht entschließen wir uns , viel weiter gefasst, für einen allgemeinen großartigen, die Freizeit gestaltenden Spieltag, nicht nur boule / …

SportSpiele, die uns wieder miteinander in Verbindung brächten, die der erschütternden,
unfassbar schnell zunehmenden Vereinsamung Einhalt geböten, SportSpiele,
die uns umfassend gesünder und glücklicher machen könnten ,Sport Spiele, deren Inscenierung kaum von Etatfragen sondern vom Einfühlen in einen wunderbaren Spielsport geprägt wäre,SportSpiele, die kein Oben und Unten, kein Reich- oder Armsein , kaum unterschiedliche Behinderungen oder Vorteile kennen, diese Sportspiele zu fördern, scheint eine wunderbare Zukunftsaufgabe zu sein.

Lasst uns das freudvoll angehen.
Allez les boules! Allez les reves! Oasis en tous lieux !

2 Kommentare

  1. jürgen piquardt

    Lieber Carsten,
    danke für die schnelle, exakte Information. Ich freue mich darüber.
    Herzlicher Gruss … Jürgen

  2. Carsten Jürgens

    Moin,Moin,
    Hier ein kleiner Hinweis: Im Absatz 6 der Pétanque-Spielregeln steht u.a. „Als Ausnahme ist es Spielern mit Behinderung an den unteren Gliedmassen gestattet, dass sich nur ein Fuß im innern des Wurfkreises befindet. Bei Spielern im Rollstuhl muss sich mindestens ein Rad (das der Wurfarmseite) im Inneren des Wurfkreises befinden.“ („wohl formuliert“ und den Meisten wohl auch bekannt)
    Tschüss
    Carsten Jürgens

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