Die „Stichwehbahn“

Ein Beitrag aus der Serie BouleplĂ€tze „ohne Vertragsbindung“ in Stadt und Region Hannover

Eigentlich mĂŒsste sie ja „Boulebahn an der Schwanenburg“ heißen, was erstens dem gleichnamigen Ort geschuldet ist, und zweitens, weil die Besitzer des nahen Restaurants (Schwanenburg 2) die Bahn einst im Zuge des Umbaus des denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€udes auf einem ehemaligen Teil des GrundstĂŒcks der traditionellen GroßwĂ€scherei „Stichweh“ fĂŒr ihre Mitarbeiter in die leere Wiese integriert haben.

 

Nun kommt es nicht wirklich oft vor, dass die Schwanenburger die Bahn auch nutzen, was sie fast ganzjÀhrig zu einem öffentlichen Playground macht.

Die Bahn: Mit den Abmessungen 16 x 4 Meter ließe sie sich sogar in der Mitte teilen, um zwei Partien auf je 8 Metern zu spielen, was aber wohl eher selten in Betracht gezogen wird.

Der Belag Ă€hnelt eher einem Rotascheplatz in schwarz, was sich gerade nach lĂ€ngeren Trockenphasen bemerkbar macht, da der Boden knĂŒppelhart wird. Nach einem ordentlichen Regenguß spielt es sich schon gefĂ€lliger, allerdings bleibt bei nassem Boden der sehr feine Splitt gerne mal hartnĂ€ckig an den Kugeln haften.

Wasserlachen bilden sich dank einer Drainage fast garnicht, wobei man sich mit der Zeit merken sollte, wo diese verlĂ€uft, da die Kugeln beim Aufkommen gerne wie ein Gummiball abspringen, was ein prĂ€zises Legen deutlich erschwert. Genauso verhĂ€lt es sich, wenn man nĂ€her am Rand spielt, da die Bahn an den Seiten leicht abfĂ€llt, was die Kugeln gerne zu einer Wanderung ins ĂŒppige Gras bewegt… .

Die Infrastruktur: Ruhig gelegen zwischen der Fösse und einem Parkdeck, bietet der Platz genĂŒgend Sitzmöglichkeiten auf mehreren grob behauenen Steinquadern. Aber: wo Licht ist, ist nicht zwingend auch Schatten. Gerade in den Sommermonaten macht sich die Sonne einen Spaß daraus, mit aller Kraft auf die PlĂ€ne zu ballern, was durch den schwarzen Bodenbelag auch noch von unten verstĂ€rkt wird. Erst am spĂ€ten Nachmittag (oder frĂŒhen Abend) ist KlĂ€rchen dann so weit gewandert, dass das Parkdeck endlich kĂŒhlen Schatten spendet (siehe Foto).

Zu erreichen ist die SpielstĂ€tte mit der Linie 10 in Richtung Ahlem, Haltestelle „Wunstorfer Straße“, an der es auch gleich einen Kiosk, ein Eiskaffee, die obligatorische Dönerbude und die berĂŒhmte Musikkneipe „Frosch“ gibt, oder mit dem Fahrrad gemĂŒtlich am Leineradweg entlang bis zum Abzweig „An der Schwanenburg“, ĂŒber die FössebrĂŒcke und gleich rechts.

FĂŒr den Toilettenbesuch empfiehlt sich entweder der Frosch oder die Kundentoilette im nahe gelegenden REWE Markt.

Fazit: Eine ruhige Anlage mit wenig Störfaktoren, die aber eher was fĂŒr Spieler ist, die dem Kugelsport schon etwas lĂ€nger frönen. Aber selbst die beißen gelegendlich vor Wut in einen der hiesigen Steinblöcke, ich weiß ein Lied davon zu singen 😉

 

 

 

 

 

4 Kommentare

  1. Per Zufall war ich just vor der Veröffentlichung mit einer neuen Gruppe Boule-Interessierter auf diesem Schwanenburg-Bouleplatz.
    Toll gelegener Platz, Ruhe, Natur und trotzdem stadtnah👍.
    Auf die Dauer fand ich die Bodenbeschaffenheit etwas langweilig, zumal man halt auf diese 4 mal 16 m begrenzt war. Und wenn eine geschossene Kugel mal dies Terrain verlĂ€sst, droht auch mal „Ungemach“ von tierischen Hinterlassenschaften.
    Tolle Idee mit der Platzserie…

  2. Edgar Strauchmann

    SĂșper! Ernst-August, da kann ich nur zustimmen, eine wirklich tolle Idee mit eurer Serie „BouleplĂ€tze ohne Vertragsbindung in Stadt und Region Hannover“ die öffentlichen BoulplĂ€tze vorzustellen! Danke!
    Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch den Oesterley Platz in der SĂŒdstadt und den Fiedeler Platz in Döhren erwĂ€hnen, diese hĂ€tten auch eine nĂ€here Betrachtung verdient!
    Herzliche GrĂŒĂŸe aus Braunschweig, Edgar

  3. Ernst-August König

    Danke Sigurd. Freut uns zu hören. Oliver und ich nehmen auch gerne Anregungen und/oder ErgÀnzungen zu den vorgestellten PlÀtzen entgegen. Habt ihr in eurem Umfeld eine Trouvallie, dann lasst es uns wissen, gerne stellen wir diese dann vor. EA

  4. Sigurd Göbel

    Ds ist eine wirklich schöne Serie, E A!
    Sehr gute Idee – so hört man von PlĂ€tzen, die kaum jemand kennt.
    Außerdem erhalten wir Anregungen, einmal auf anderen Böden spielen zu können, ohne gleich weit fahren zu mĂŒssen! Danke!

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