Fête de la Pétanque – 24h BERLIN 2007

Datum: 27.01.2007, 13.00 Uhr – 28.01.2007, 13.00 Uhr
Ort: Club Bouliste de Berlin e.V., Rue Doret 8, 13405 Berlin-Tegel
Formation: 4 Spieler pro Mannschaft
Modus: Jeder gegen jeden Doublettes, Triplettes und Quadrettes
Licence: Nein
Teilnehmer: 21 Teams
Preisgeld: 1. = 1.000 EUR, 2. = 500 EUR, 3. Platz = 350 EUR, 4. Platz = 310 EUR (Gesamt: 2.160 EUR)
Turnierleitung: Boris Tsuroupa

Fête de la Pétanque – 24h BERLIN 2007
Hard Core Boule – Kugeln werfen bis der Arzt kommt

Immer wieder erstaunlich was sich der Mensch in seiner Freizeit Aktivität so alles zumutet und das mit stoischer Freude und Spaß. Das erst zum dritten mal ausgerichtete 24h Turnier in Berlin scheint bei den Spielern aus dem In- und Ausland immer beliebter zu werden und sich zu einer festen Größe in deren Turnierkalender zu etablieren. So waren die VIERUNDZWANZIG STUNDEN VON BERLIN schon nach relativ kurzer Zeit ausgebucht.

Aufgrund vieler Nachfragen im Vorfeld des Turniers wie das alles so funktioniert -mit dem Anmelden? -wie lange spielt jeder? -was ist eine Quadrette? usw., seien vorab an dieser Stelle einige Erklärungen:

– die Petanque-Halle in Berlin hat 10 Bahnen, somit können 20 Mannschaften gleichzeitig spielen. Eine Mannschaft hat jede Runde immer spielfrei, somit ist dieses Turnier auf 21 Mannschaften limitiert.

– Die Anmeldung der Mannschaften geht nur per Banküberweisung auf das im Vorfeld bekannt gegebene Sonderkonto, dieses gilt auch für die Berliner. Durch die Reihenfolge des Zahlungseingangs erhält somit jede Mannschaft ihre Startnummer (oder auch nicht)

– eine speziell entwickelte Software für dieses Turnier lost schon im Vorfeld alle Spiele mit exaktem Zeitbeginn, wer spielfrei hat und auf welcher Bahn die jeweiligen Partien sind. Die einzig manuelle Entscheidung des Turnierleiters ist wie viele Doublettes, Triplettes und Quadrettes gespielt werden.

Nach jeder Runde werden die neuen Spiele und die jeweilig aktuelle Rangliste aufgehängt.

– solch ein Turnier benötigt einen straffen Zeitplan, deswegen sind die Spiele zeitlich limitiert. Doublettes und Triplettes je 45 Minuten und Quadrettes 1 Stunde maximale Spielzeit. (zwischen den Partien 15 Minuten Pause)

– aufgrund der begrenzten Spielzeit kann es auch zu einem Unentschieden kommen. Ein Sieg ergibt zwei Punkte, ein Unentschieden 1 Punkt, auch die Differenz der Spielpunkte (z.B. 13:8 = +5) sind von erheblicher Bedeutung.

– alle Mannschaften spielen 20 Partien, jeder gegen jeden, also 24 Stunden rund um die Uhr!

Mit größeren Spielpausen für Abendbrot, Frühstück und Mittagessen.

– Jede Mannschaft besteht aus vier Spielern. Bei einem Quadrette spielt die gesamte Mannschaft. Bei den Doublettes und Triplettes können einmal pro Partie zwischen den Aufnahmen bis zu zwei Spielern ausgewechselt werden.

All diese Gegebenheiten wie das Zeitlimit oder ein drohendes Unentschieden bedarf ein Umdenken in der Taktik. So müssen die Akteure, sobald der Spielanpfiff ertönt, mit hoher Konzentration jede Kugel spielen. Besonders bei den Quadrettes, wenn die Halle gerammelt voll ist.


volle Halle beim Quadrett

In der Partie zwischen den Parisern und den Schweizern aus Fribourg, im folgenden Bild eindrucksvoll zu sehen, wie eng es dann zu gehen kann.. Auf der rechten Nachbarbahn werden noch hektisch Absprachen gemacht und auf der linken Nachbarbahn ein Pulk von Spielern, die mit Spannung ein Messergebnis erwarten, wo gerade ein Hauch von Millimeter ein Spiel entschieden wird. Da muß auch das „passive“ Spiel funktionieren. Die Mannschaft muss durch abdecken der Spielbahn für Ruhe sorgen


konzentrieren beim Schuss


Spielende, nun entscheidet der Messzirkel ob Unentschieden oder Sieg

Bei den Quadrettes konnte man auch bei der ein oder anderen Partie, Aufnahmen mit 8 Punkten sehen! Schon die gewöhnliche Höchststrafe von 6 Punkten in einer Aufnahme einzufangen ist übel, aber acht Punkte sind ein „Genickbruch“ insbesondere wenn auf Zeit gespielt wird.

Bei aller Anspannung in den Partien gab es genug Möglichkeiten sich bei nicht allzu tiefen Temperaturen an einem Lagerfeuer, oder bei einem netten Gespräch im Clubhaus, zu entspannen und für das nächste Spiel neue Kraft zu tanken.


in den Spielpausen entspannen und ausruhen am romantischen Lagerfeuer

Schon nach der 10. von 21 Runden ging das Team um Boris Tsuroupa suverain in Führung, diese bis zum Ende des Turniers nicht mehr abgaben, und somit den Turniersieg aus dem Vorjahr verteidigten.

Die folgenden Ränge waren jedoch hart umkämpft. Wie folgendend bei den Platzierungen zu sehen, waren gerade mal zwei Siegpunkte Differenz zwischen Platz 2 und Platz 6. Sogar der direkte Vergleich musste zwischen Platz 4 und 5 (also ums Preisgeld) entscheiden.

Bei so manchen, wenn auch hochmotiviert im Angesicht des hohen Preisgeldes, verlief das Turnier gar nicht gut. So musste sich das Viernheimer Team um den ehemaligen Nationalspieler Tino Capin mit dem 17. Platz genügen. Entschuldigend sei hier erwähnt, das sich am frühen Abend bei dem boulistischen Urgestein Werner Junge der Ischiasnerv mehr als unbequem bemerkbar machte und somit das gesamte Team gehandicapt war. (Anm. vom Autor: Werner, auch du wirst nicht jünger)


da war die Welt für die Viernheimer noch in Ordnung
v.l.n.r. Wolfram von Drygalski, Werner Junge, Tino Capin, Michael Tekath

Auch die Mannschaft um Christian Hempel, im Vorjahr noch vierter, kam über einen 12. Patz nicht hinaus. In einem Gespräch zwischen den alten Weggefährten Tino und Christian (gemeinsam mehrfache deutsche Meister und fünfte bei der Weltmeisterschaft 1996 in Essen) fragte Tino: „Na Christian wie läufst denn so ?“ antwortete Christian: „Na ja mehr Schlecht als Recht, das einzige was ich heute getroffen habe bist du!“

na dann auf ein Neues…

bis bald zur nächsten Fête de la Pétanque – St. Patrick´s Bowl am 17. März 2007

Clemens Bauer
Club Bouliste de Berlin e.V.

Die Platzierungen…..


Weiteste Anreise aus Nordkatalonien, dem französischen Perpignan. Yves Riera und Eric Laborde

1. Platz
35 / +87 / 1000 EUR
Laurent Brizard D, Club Bouliste Berlin
Kader Tahar-Mansour D, Club Bouliste Berlin
Boris Tsuroupa D, Club Bouliste Berlin
Gerard Begue D, TSV Krähenwinkel

2. Platz
30 / +107 / 500 EUR
Guy Thevenet CH, CP La Sportive Fribourg
Bernard Cornut CH, CP La Sportive Fribourg
Regis Freidevaux CH, CP La Sportive Fribourg
Dave Simon CH, CP La Sportive Fribourg

3. Platz
29 / +56 / 350 EUR
Michael Hahn D, Boule Freunde Lim FürthJames Randriamanantsoa D, Boule Freunde Lim Fürth
Uli Blendinger D, Boule Freunde Lim Fürth
Nikolas Tsimiatona D, kein Verein

4. Platz
28 / +63 / 310 EUR
Lasse Loft D, Petanquistan Berlin
Lars Schirmer D, BC Berlin
Zeki Engin D, BC Kreuzberg
Simon Zuschlag D, BC Berlin

(Platz 4 und 5 wurde durch den direkten Vergleich beider Mannschaften ermittelt)

5. Platz
28 / +63
Fred Begue F, UPAS Paris
Marcel Marthely F, UPAS Paris
Lilion F, UPAS Paris
Yvon Corre D, Club Bouliste Berlin

6. Platz
28 / +33
Erwin Verhaaf NL, Boul‘ Animo Dieren
Vincent de Witt NL, Boul‘ Animo Dieren
Mark Norder NL, Boul‘ Animo Dieren
Jeroen van de Meij NL, Boul‘ Animo Dieren

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